15. Februar 2023 Thema: Wohnen und Stadtentwicklung Von Eric Eigendorf
Im Mai 2022 ist unsere Stadt in das Rennen um das Zukunftszentrum Deutsche Einheit und Europäische Transformation eingestiegen. Es folgte ein monatelanger Wettbewerb, in der sich die entscheidende Jury ein Bild von allen Bewerberstädten gemacht hat. Nun wissen wir: Unsere Stadt ist als erste über die Ziellinie gegangen.
Gerade zu Beginn der Bewerbung galt Halle zunächst als Außenseiter. Vor allem die Bewerbung von Frankfurt/ Oder fand viel Aufmerksamkeit. Alleine, weil Frankfurt in der Bewerbungsphase auch von den Landesregierungen von Berlin und Mecklenburg-Vorpommern unterstützt wurde, galt die Stadt lange als klarer Favorit für das Zukunftszentrum. Zudem wäre sie gerade mit der engen Verbindung nach Polen ein ebenso geeigneter Standort gewesen. Von diesem Umstand haben sich aber weder Bürgermeister Geier noch sein Team beeindrucken lassen. Spätestens mit dem Besuch der Jury am 10. Januar 2023 war klar, dass sich auch Halle berechtigte Hoffnungen machen durfte. Am 14. Februar 2023 hat die Jury sich nun nach einer fast zehnstündigen Beratung festgelegt und der Bundesregierung Halle als Standort für das Zukunftszentrum vorgeschlagen.
Damit ist nun klar, dass das Zukunftszentrum im Jahr 2028 in Halle seine Pforten öffnen wird. Das Zukunftszentrum kommt damit in eine Region, die sich gerade seit 1989 immer wieder neu erfinden musste, um die Umbrüche zu meistern. Für Halle ist das eine große Chance auf Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen hinaus und auf wichtige Impulse bei der Beantwortung dringender Zukunftsfragen. Das Zukunftszentrum soll durch einen Dreiklang aus Forschung, Kultur- und Museumsbereich und Dialog- und Begegnungszentrum jährlich etwa 1 eine Millionen Besucherinnen und Besucher anziehen. Was im ersten Moment wie eine astronomische Zahl anmutet, ist nicht unrealistisch. In Gdansk gibt es mit dem Europäischen Zentrum der Solidarnosc bereits eine ähnliche Einrichtung. Das Solidarnosc-Zentrum hat eine ähnliche Ausrichtung, wie sie auch unser Zukunftszentrum bekommen soll und ist für Wissenschaft und Forschung wie auch für interessierte Besucherinnen und Besucher ein unglaublicher Publikumsmagnet.
Um die Vision vom Zukunftszentrum umzusetzen, stehen etwa 200 Millionen Euro zur Verfügung. Es soll im nordöstlichen Quadranten des Riebeckplatzes errichtet werden. Um sicherzustellen, dass das Zukunftszentrum keine Bausünde wird, ist ein internationaler Architektenwettbewerb geplant. In diesem Wettbewerb soll im Idealfall ein einzigartiges Gebäude kreiert werden, das schon an sich eine Sehenswürdigkeit darstellt. Gerade für den Riebeckplatz und den oberen Teil der Leipziger Straße ist das Zukunftszentrum damit auch ein städtebaulicher Impuls.
Gemeinsam mit dem FDP-Landtagsabgeordneten Konstantin Pott mache ich seit Februar 2022 den Podcast
„Perspektive: Politik“. Die aktuelle sowie die bisherigen Folgen gibt es hier:
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