13. Juli 2022 Thema: Arbeit und Wirtschaft Von Eric Eigendorf
In den vergangenen Jahren haben sich in Halle viele neue Unternehmen angesiedelt. Wenn diese Entwicklung weitergehen soll, brauchen wir vor allem eins – Platz für neue Arbeitsplätze. Ein neues Gewerbegebiet in Diemitz ist dafür ein erster Schritt.
Halle hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Entwicklung genommen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die Ansiedlungen im Star Park und am Weinberg-Campus. Nachdem sich vor allem dort in den vergangenen Jahren neue Unternehmen angesiedelt haben, sind die noch freien Flächen nun aber rar gesät.
Die Stadtverwaltung hat dieses Problem erkannt. Wenn unsere Stadt auch die Herausforderungen der Zukunft bewältigen will, braucht sie finanzielle Spielräume. Diese Spielräume werden wir uns nur erkämpfen können, wenn wir die Einnahmesituation langfristig verbessern. Dafür sind innovative Unternehmen, die hier Gewerbesteuer zahlen und gut bezahlte Arbeitnehmer:innen, die ihre Einkommenssteuer hier entrichten, ein wichtiger Faktor. Mit dem Star Park II und dem Gewerbegebiet in Diemitz hat das Team um Bürgermeister Egbert Geier daher zwei konkrete Vorhaben angestoßen.
Bei einer genaueren Betrachtung zeigt sich, das Diemitz ein idealer Standort für ein Gewerbegebiet ist. Die Stadtverwaltung schlägt vor, das Gewerbegebiet entlang der Europachaussee zu errichten. Begrenzt werden soll das Gebiet im Norden durch die Berliner Straße, im Süden durch den Büschdorfer Weg, im Westen durch die Gleise der Deutschen Bahn und im Osten durch die Europachaussee. Es hätte damit eine Größe von etwa 38 Hektor. Heute wird das Gebiet noch recht uneinheitlich genutzt. Vor allem zwischen dem Büschdorfer Weg und der Reideburger Landstraße existieren derzeit gewerbliche genutzte Gebäude, die aber unstrukturiert und ohne Plan entstanden sind. Der übrige Bereich des Gebietes wird derzeit zum Teil als landwirtschaftliche Fläche, aber auch als Wohn- und Gewerbestandort genutzt. Durch diese planlose Nutzung der Flächen verschenkt die Stadt viele Möglichkeiten. Gerade die Lage an der Europachaussee und die gute Erreichbarkeit aus allen Himmelsrichtungen machen diese Fläche zu einem idealen Standort für ein Gewerbegebiet.
Die Stadtverwaltung hat die Chancen eines solchen Gewerbegebietes erkannt. Der Stadtrat ist diesem Vorschlag in der letzten Sitzung des Rates vor der Sommerpause gefolgt. Das Verfahren, an dessen Ende ein neues Gewerbegebiet in Diemitz stehen soll, ist damit offiziell gestartet. Nun erarbeitet die Stadtverwaltung die detaillierten Pläne. Ein Ort von Chancen soll das neue Gewerbegebiet in Diemitz dabei vor allem für kleine und mittlere Unternehmen sein – und gerade nicht für große Logistikunternehmen. Für Lagerhallen ist das Gebiet kaum geeignet, dafür aber umso mehr, um Raum zu bieten für neue Geschäftsideen und Branchen. Aktuell fehlt es gerade hierfür in der Stadt an Platz.
Noch einmal nacharbeiten muss die Verwaltung in den kommenden Wochen in Bezug auf die ökologischen Folgen des Gewerbegebietes. Die SPD-Fraktion hat dabei einen konkreten Vorschlag zur Nutzung von Niederschlagswasser gemacht. Wir wollen, dass das Niederschlagswasser nicht abgeleitet, sondern nach dem Prinzip einer “Schwammstadt“ direkt vor Ort gespeichert wird. Gerade in Zeiten von gegensätzlichen Phänomenen wie Dürre und Starkregen kann das Gewerbegebiet davon profitieren, wenn wir das Wasser vor Ort speichern können. In der Sitzung des Stadtrates wurde dieser Antrag knapp abgelehnt. Wir bleiben aber weiter an dem Thema dran.
Gemeinsam mit dem FDP-Landtagsabgeordneten Konstantin Pott mache ich seit Februar 2022 den Podcast
„Perspektive: Politik“. Die aktuelle sowie die bisherigen Folgen gibt es hier:
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