28. August 2021 Thema: Kultur und Sport Von Eric Eigendorf
Quidditch ist spätestens seit den Verfilmungen der Harry Potter-Bücher eine weltbekannte Sportart. Was nur wenige wissen: In Halle kann man diesem Sport mittlerweile auch im realen Leben nachgehen. Sie ist nur eine von über zwanzig Sportarten, die im Netzwerk Trendsportring Halle organisiert sind.
Denkt man an Sportarten, fallen vielen Menschen zuerst klassische Sportarten wie Fußball, Schwimmen oder Leichtathletik ein. Jedes Jahr entstehen aber – gerade aus der Jugendkultur heraus – neue Sportarten. Einige von ihnen sind nur temporäre Erscheinungen, andere erfahren aber über Jahre immer mehr Zulauf und werden – wie im Fall von Skateboard oder BMX – sogar in das Programm der Olympischen Spiele aufgenommen. Diese Trendsportarten eint, dass sie gerade in der Phase der Gründung oft noch keine festen Strukturen besitzen. Das erschwert neben der Weiterentwicklung der Sportarten vor allem die Suche nach geeigneten Sportstätten sehr stark.
Aus diesem Grund hat sich im Jahr 2017 der Trendsportring Halle gegründet. Ziel des Vereins ist es, die vertretenen Sportarten bekannter zu machen, jungen Menschen in unserer Stadt das Mitmachen zu erleichtern und den Sportarten bei der Weiterentwicklung zu helfen. Der Verein berät und unterstützt dazu junge Vereine sowie Trendsportanbieter und betreibt gezielte Jugendarbeit. Ein wichtiger Baustein sind dabei die Trendsporttage. An diesen Tagen können sich Interessierte an verschiedenen Orten in Halle im Skateboarden, Bikepolo, Jugger und vielen weiteren Sportarten ausprobieren. So finden die verschiedenen Sportarten regelmäßig neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter.
Eine der größten Herausforderungen für die Trendsportarten muss der Trendsportring aber noch lösen. Nach wie vor gibt es in Halle zu wenig geeignete Hallen und Flächen für viele der neuen Sportarten. Zudem haben viele dieser Sportarten spezielle Anforderungen an eine Halle. Doch dieses Problem will der Trendsportring nun angehen und ein Trendsportzentrum aufbauen. Direkt neben dem Büro des Trendsportrings in der Berliner Straße befindet sich hinter einem Metalltor eine alte Lagerhalle, die bald zur neuen Heimat für den Trendsport in Halle werden soll. Auf insgesamt 330 Quadratmetern sollen ein Café, ein Kursraum, eine Multifunktionshalle sowie eine Mini-Rampe für die Rollsportarten entstehen. Umgesetzt werden soll das Projekt mit Fördermitteln, einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne, Spenden und viel ehrenamtlichen Engagement. Bis zum Jahresende sollen erste Teile der Halle bereits nutzbar sein.
Im Sportausschuss im Stadtrat von Halle stehen oft die klassischen, etablierten Sportarten im Mittelpunkt. Durch seinen Einsatz setzt der Trendsportring einen neuen, spannenden Akzent. Vor zehn Jahren war noch nicht denkbar, dass Skateboarden einmal eine olympische Disziplin werden wird. Genauso können wir heute auch noch nicht sagen, welcher Sportart in den kommenden Jahren der Durchbruch gelingen könnte. Durch den Trendsportring und das neue Trendsportzentrum haben wir aber die Möglichkeit uns als Stadt möglichst breit aufzustellen und einen Schwerpunkt im Sport zu setzen, der in Mitteldeutschland einzigartig ist.
Gemeinsam mit dem FDP-Landtagsabgeordneten Konstantin Pott mache ich seit Februar 2022 den Podcast
„Perspektive: Politik“. Die aktuelle sowie die bisherigen Folgen gibt es hier:
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